„Vor Ort zum DENKOrt – Thüringer Orte der Repression, Opposition und Zivilcourage in der DDR“ ist ein Bildungs- und Forschungsprojekt, welches vom Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ (ThürAZ) in Kooperation mit der Thüringer Staatskanzlei durchgeführt wird und sich dieser Tradition des zivilgesellschaftlichen Engagements verpflichtet fühlt.
In das DENKOrte-Projekt sollen insbesondere diejenigen Orte im ländlichen Raum und kleinstädtischem Bereich Eingang finden, die bisher noch nicht im Gedächtnis der Bevölkerung vor Ort verankert sind und an denen die Geschichte repressiven, widerständigen und zivilcouragierten Handelns während der Zeit der DDR vermittelt werden kann. Neben der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für diese Orte, sollen die DENKOrte langfristig und nachhaltig zu kulturellen Begegnungsorten und / oder außerschulischen Lernorten entwickelt werden. Das DENKOrte-Projekt sieht zudem die Markierung aller projektrelevanten Orte vor, um die einzelnen Orte und deren Bedeutung ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Am 4. August 2021 weihte Bürgermeister Christopher Other gemeinsam mit der Kulturstaatssekretärin Tina Beer (Thüringer Staatskanzlei), mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Thüringer Archiv für Zeitgeschichte die DENKorte-Tafel auf der Veste Heldburg ein. Damit ist die Veste nun offiziell und sichtbar „DENKOrt“ und eine noch stärkere Identifizierung und Beschäftigung mit der Existenz des Kinderheims dort von 1954 bis 1982 möglich und notwendig.
Um diesem Geschichtsabschnitt gerecht werden zu können, ist eine möglichst facettenreiche und breite Aufarbeitung vonnöten. Denn die Erfahrungen und Erzählungen der Zeitzeugen sprechen einerseits von Auswüchsen der Gewalt und des Missbrauchs. Andererseits gab es auch Menschen, die sich in ihrer Zeit im Kinderheim wohlgefühlt haben und dankenswerterweise schöne Stunden dort erleben durften.
Der Respekt vor den Opfern als auch vor den objektiv Unbescholtenen gebietet es, bei solch einem sensiblen Thema differenziert zu erinnern, zu erklären und aufzuarbeiten. Auch und gerade im Sinne der nachfolgenden Generationen. Der gemeinsame Wille der Akteure hat diese Notwendigkeit mit der Enthüllung der DENKOrte-Tafel unter Beweis gestellt.