„Aufgeblättert! Von der Kanzlei zur Hofbibliothek“
Majestätisch geschwungene Bücherschränke, prachtvolle Bucheinbände und knarrendes Parkett – denkt man an Schloss- oder Hofbibliotheken, so sind es oft derlei Assoziationen, die man damit verbindet. Buchrücken mit goldenen Lettern, Bücher mit wertvollen Illustrationen und schmuckvolle Aufbewahrungsmöbel verdeutlichen die Wertschätzung für die fürstlichen Bibliotheken, wie sie in Schaubibliotheken z.B. im Greizer Sommerpalais bis heute erhalten geblieben sind.
Doch ist das nur eine Seite der Medaille. Schlösser waren nicht nur Orte des Vergnügens und der Pracht. Sie waren vielmehr auch Arbeitsorte und dienten neben der fürstlichen Hofhaltung vor allem auch als Orte der Landesverwaltung und der niederen Gerichtsbarkeit. Und was im Mittelalter Urkunden, das waren in der Frühen Neuzeit Akten. Mächtige Archivgewölbe schützen die umfangreichen und wertvollen Archivbestände, in langen Regalreihen stehen dicke Aktenmappen Seite an Seite. Viele Archive hatten oder haben daher noch heute ihren Sitz auf den Schlössern, wo sie einst angelegt wurden.
All diese Facetten früherer Schriftlichkeit lassen sich bis heute eindrücklich in den Schlössern Thüringens erleben und bei thematischen Führungen sowie unterhaltsamen Veranstaltungen wiederentdecken. Vor den Augen der Besucher entfaltet sich so ein buntes und vielfältiges Bild aller Aspekte frühneuzeitlicher Literalität. Die Schlösser der Schatzkammer Thüringen beteiligen sich mit den Schlössertagen zugleich am Themenjahr Thüringens 2022 unter dem Motto „Welt übersetzen“.
Tauchen Sie ein in die Welt adliger Gelehrsamkeit!